05.07.23 - Zlatna na Ostrova bis Visegrád - über Freundschaften, Fisch und Fähren
- Marc Kaurzinek
- 8. Juli 2023
- 2 Min. Lesezeit
Den Schlauch bei 30°C und ohne Schatten zu wechseln war mir eine Lehre. Darüber hinaus rechnete ich, dass die Straßen eher schlechter als besser würden. Ich fuhr ein kleines Stück weiter in die Grenz-Stadt Komárno und suchte mir einen Bike-Shop, um mir die Reifen wechseln zu lassen. Leider hatte ich nicht am Schirm, dass heute ein nationaler Feiertag in der Slowakei war. Gemerkt habs ich dann erst, dass ein laut Google eigentlich geöffneter Shop dann doch nicht öffnen wollte.
Nach 15min Recherche und Telefonaten um einen geöffneten Laden zu finden und kurz vor meiner Kapitulation hatte ich wieder mehr Glück als Verstand. Der Besitzer des Ladens öffnet die Tür, weil er grad zu seiner privaten Radtour mit Freunden aufbrechen wollte. Ich setze meine traurigen Rehlein-Augen auf und konnte ihn damit überreden doch noch "schnell" meine Reifen zu wechseln.
Zu seinem Bedauern dauerte das Unterfangen etwa 1,5h, vor allem weil wir ins Plaudern kamen und dadurch die neuen Reifen in der falschen Laufrichtung montiert wurden.
Eine toller Umstand, im Nachhinein betrachtet, denn wir freundeten uns an und er (Štefan) lud mich ein, ihn und seine Freunde etwa 30km zu einem köstlichen Fischlokal zu begleiten, das sogar auf meiner Route lag. Natürlich hab ich das Angebot angenommen!
Dort angekommen (am Weg dorthin überquerte ich die Grenze zu Umgarn. Bye Slowakei, schön war's!) gab's ungarischen Hekk, quasi Seehecht frittiert. Sehr köstlich, erinnerte mich an das englische fish & chips.

Nach einem herzlichen und schmerzlichen Abschied ging's für mich weiter. Als ich Esztergom am frühen Nachmittag erreichte, setzte ich mich in ein schattiges Lokal, erfrischte mich bei einem Glas Radler und plante die heutige Nächtigung.
Ich war noch motiviert weitere etwa 20km zu radeln. Außerdem prognostizierte der Wetterbericht bedeutende Mengen Niederschlag für die Nacht und den Morgen danach, also kein Camping. Also suchte ich auf Booking eine billige Absteige in Reichweite, fand aber nur eine um ~60€. Nagut, dachte ich mir, beiße ich halt in den sauren Apfel und buchen dieses Zimmer, das über eine Fähre auf meiner Route lag. Nach dem Buchen, keine 10min später, stellte sich diese Entscheidung als doppelter Biss in den sauren Apfel heraus. Ich hätte (begründete) Zweifel wegen der Fähre und fragte meinen Tischnachbar, der für mich wie der klassische LKW-Fahrer aussah und das wissen müsste, ob und wann die Fähre denn fährt. Die Fähre Fähre nicht mehr, meinte er, aber das sollte doch kein Problem sein, da die alternative Route eh nur 45km sind. Uff.
Ohne viel über seinen Vorschlag nachzudenken stornierte ich die alte Unterkunft zum vollen Preis, buchte eine andere, teurere aber auf meinem Ufer gelegene Schlafstätte in Visegrad. Dafür hatte sie Sauna und Pool inklusive 🙌 das hatte ich mir verdient.
Trotz aller Widrigkeiten war es ein toller Tag. Ich hätte (wieder) Glück im Unglück wegen der Rad-Reparatur, schloss neue Freundschaften, wurde in die ungarische Küche eingeführt, war meine Sorgen - aufgrund der neuen Bereifung (Schwalbe!) - wieder los und genoss den Abend mit einem Rundgang durch die schöne und historisch interessante Stadt Visegrád. Und natürlich die Sauna! 🫠
























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