04.07.23 - Bratislava bis Zlatna na Ostrovo - von Schmerzen, Schläuchen und Süß-Gadsen
- Marc Kaurzinek
- 7. Juli 2023
- 2 Min. Lesezeit
Gefahrene Strecke: 103,2 km
Alsbald ich aus dem Bratislaver Straßen-Dschungel rausgefunden hatte, folgte ich der Donau weiter auf dem EuroVelo 6. Die Landschaft war - Grosso Modo - ähnlich zum Vortag. Was mich besonders fasziniere war, dass die Donau bereits (stellenweise) eine beeindruckende Breite erreicht hat.

Schon am zweiten Tag meldet sich mein Körper über so manche Beschwerden. In feinster österreichischer Manier werde ich natürlich ausführlich davon berichten 🫣
Viele mögen vielleicht denken (ich anfangs auch), dass ich an klassischem Muskelkater leiden werde, vor allem aber, weil ich nicht speziell für meine Radreise trainiert habe. Statt Bewegungsschmerz habe ich Beschwerden, die auf die stundenlang einseitige Haltung zurück zu führen sind. Allen voran ist es das werte Gesäß, das sich bei jedem Sitz und jeder Änderung desselben lautstark bemerkbar macht (also in Form von Schmerzen!! 😅). Ich trage zwar so ein Radler-Hoserl, in der man sich wie eine Presswurst fühlt, aber es schmerzt immer noch.
Dann ist es der Nacken, der stundenlang durchgängig nach oben hin durchstreichen muss, damit man den Blick auf den Verkehr nicht verliert. Alle paar Sekunden zieh ich kraftvoll das Kinn bis zum Brustkorb, um - mit überschaubaren Erfolg - einer Verspannung vorzubeugen. Schaut für andere sicherlich verstörend aus 😉
Hoffentlich wird sich mein Körper anpassen und werden sich meine Beschwerden legen. Hat da jemand Erfahrung dazu?
Ich fahre so dahin, bin ganz gedankenversunken, als plötzlich - punktgenau zur brütendsten Mittagshitze - mein hinterer Reifen platzt. Über 30 Grad, kein Schatten weit und breit, kein kühlender Wind, Reifenpanne am zweiten Tag auf sauberem Asphalt: ich war mir sicher, dass ich mir das nur einbilde. Aber so hart fi**t einen nur das Leben.
Keine zwei Minuten später erreichte mich das Glück im Unglück. Patrik aus Montreal (Kanada) fuhr vorbei, sah meinen hilflosen Blick und hielt an um zu helfen.

Gemeinsam wurde das Rad abmontiert, alter Schlauch entfernt, neuer eingelegt, Reifen wieder bespannt und provisorisch aufgepumpt. Eigentlich wäre das fotodokumentarisch für meinen Blog festzuhalten gewesen, aber in diesem Moment war meine Priorität schnell fertig zu werden, um unter den gnadenlosen Sonnen(Laser)strahlen nicht elendig zu verenden. Da er ein cooler Dude ist, tauschen wir Kontaktdaten aus, vielleicht sieht man sich ja wieder 🙌
Nach weiteren Strampelstunden errichte ich einen Campingplatz in der Nähe von Zlatna na Ostrovo. Da mein Zelt neu und unbenutzt war, wollte ich es erstmals lieber im legalem Rahmen aufbauen (anstelle von wildcamping), man weiß ja nie.

Nach dem Aufbau kam überraschend diese kleine Gadse miauend auf mich zu getapst.
Der Eigentümer vom Campingplatz hat mir angeboten das kleine Kitten einfach so mitzunehmen. Gedanklich war ich Feuer und Flamme, quasi schon Herrchen dieses Kätzchens, aber dann setzte mein Verstand wieder ein, überlegte welches Leben ich ihr am Fahrrad bieten könnte und lehne schweren Herzens ab.



Moiiiii so eine Süß-Gadse 🥰 Da hätten unsere 2 aber auch was zu sagen gehabt, wenn du eine neue mit heim bringst 😄 Haha, das Nacken-Dehnen schaut in meiner Vorstellung aus wie ein Hendl, das beim Gehen den Hals immer vor- und zurückruckt! Gute Besserung jedenfalls!